Erfahrungsbericht von Jessica

Mein Name ist Jessica und ich habe das große Glück, dass unser zweites Kind unser Leben fortan bereichert. Im Jahr 2019 durfte ich zum ersten Mal in den Genuss einer Schwangerschaft und Geburt kommen. Damals habe ich mich (und ich sage bewusst ich) mit einem Selbststudium mithilfe des Buches von M.F. Mongan auf die Geburt vorbereitet. Es war ein wunderschönes Geburtserlebnis mit einer magischen Zeit als Ersteltern. Nach nur wenigen Tagen war klar: das möchte ich noch einmal erleben! Meine Hebamme meinte damals so früh, hat sie das noch nie eine Mami nach der Geburt hören sagen.

 

2021 wurden wir erneut mit einer leichten, glücklichen Schwangerschaft voller Vorfreude beschenkt. Dieses Mal wollte ich unbedingt wissen, was über die erste Geburt hinaus noch möglich ist. Also entschieden wir uns für den Kurs bei Dörthe. Das Wir spielt eine wichtige Rolle, denn nun wurde auch der werdende Papa noch viel aktiver in den Prozess eingebunden und auch er hat seine Aufgabe wahrnehmen können. Von meiner Geburt kamen wir nun also zu unserer Geburt, doch durch HypnoBirthing wurde mir schnell bewusst, dass wir noch nicht vollkommen sind, denn unser Baby ist ebenso aktiver Teil der Geburt. Dies war besonders während der zweiten Geburt zu spüren. Mein Baby und ich arbeiteten harmonisch zusammen und er hat großartige Arbeit geleistet! Nun aber zum Anfang:

Am Nachmittag hat unsere Tochter (2,5) noch mit dem Baby im Bauch besprochen, dass er um sieben kommt. Nach dem Abendbrot (kurz vor sieben, wie sollte es auch anders sein) kam schon langsam das Gefühl auf, dass ihre Absprache eingehalten werden sollte, sodass um sieben die Gebärmutter langsam anfing, sachte zu arbeiteten. Also brachten wir unsere Tochter in Ruhe mit unseren Abendroutinen ins Bett. Dann ging mein Mann in die Werkstatt und ich schaute noch zwei Folgen Monk. Bei Wellen im sieben Minutentakt kontaktierten wir dann unsere Hebamme, fuhren zu ihr in die Praxis und schrieben nun also CTG. Eine Stunde später standen wir draußen und überlegten wie wir weiter machen. Klar war: er wird demnächst kommen …unklar war wie lange es noch dauert. Die zweiten sind unberechenbar! Nochmal nach Hause fahren mit einer gesamten Fahrzeit von einer Stunde? Spazieren in der Nacht durch das kalte Schwerin ohne Jacken? Oder in die Klinik die erste Abschirmung (ich war Streptokokken positiv) einlaufen lassen, damit der ambulanten Geburt der Weg gewappnet ist? Uns lag die ambulante Geburt wirklich sehr am Herzen, also beschlossen wir erstmal abzuschirmen und dann weiter zu sehen. Somit waren wir 23.45 Uhr ungefähr in der Heliosklinik.

Plötzlich nahm alles Fahrt auf und nach allen Erledigungen, ging es doch schon eine Stunde später, also um 00.45 Uhr, in den Geburtssaal.

 

Unser Sohn und ich arbeiteten wunderbar zusammen. Die Geburt war selbstführend und selbstbestimmt. Ich wusste genau, was unser Baby und mein Körper brauchen, um einen behutsamen und schnellen Weg zu ebnen. Die Geburt im Geburtssaal dauerte nur eine Stunde und schon war unser Sohn in unseren Armen. Ich habe mich vollkommen leiten lassen und viel mehr wahrnehmen können als bei der ersten Geburt. Von dem Beginn der regelmäßigen Wellen bis wir unser Wunderwerk erblicken durften, waren es gerade einmal 3 Stunden.

Ich hatte nicht mal Zeit, alle Hypnobirthing-Übungen zu machen, die ich eigentlich gerne machen wollte. Dennoch haben mir Affirmationen, Musik und Wissen geholfen, eine entspannte, selbstführende Geburt zu erleben. Selbstverständlich war die Geburt frei von Schmerzmitteln.

Niklas, mein Mann, meinte (völlig entgegen der Hypnobirthing-Philosophie) zwischendurch nur, ob ich nicht mal Aua sagen oder laut schreien möchte, aber danach war mir überhaupt nicht zumute. Warum auch? Es war wieder einmal ein verzauberndes Erlebnis und unser Baby hat wirklich großartige Arbeit geleistet! Da es unserem Sohn und mir danach sehr gut ging, durften wir auch wieder direkt nach Hause.

 

Ich bin davon überzeugt, dass wir Frauen für das Gebären unserer Kinder geschaffen sind. Da mich das HypnoBirthing während meiner Schwangerschaft und Geburt unterstützte, mit meinen Kindern eine innige Verbundenheit aufzunehmen und zwei sanfte, natürliche und selbstbestimmte Geburten zu erfahren, kam in mir der Wunsch auf, dieses freudige Erlebnis auch anderen Eltern zu ermöglichen.

Also beschloss ich mich ebenfalls für die Ausbildung zur Hypnobirthing-Kursleiterin. Ich freue mich, nun Eltern mit der Kombination aus Wissen und Erfahrungen auf dessen fundamentalem Lebensweg begleiten zu dürfen. Dies ergänzt besonders räumlich betrachtet die wundervolle Kursleitung von Dörthe, da Schwerin bisher keinerlei Angebote hierzu hatte.

 

Sommer 2022

 

Mehr Information zu mir findet ihr auf der Seite: www.hypnobirthing-schwerin.de